Donnerstag, 23. Oktober 2014

Nancy Jazz Pulsations 2014

So, die letzte Woche (oder etwas mehr) war echt extrem cool, aufregend aber auch anstrengend. Warum? Ich war nicht nur als normaler (kann man bei mir  eigentlich noch von normal sprechen?) Konzertbesucher auf dem Festival unterwegs, sondern war auch als freiwillige Helferin aktiv dabei. Neben freier Verpflegung und einem T-Shirt, konnte ich dadurch außerdem von vielen Konzerten umsonst profitieren - auch wenn ich da auch auf einen Abend komplett hätte verzichten können.
Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe Tickets zu kontrollieren! Und auch wenn ich zuerst dachte, dass das wirklich dann auch so besser ist wegen meiner fehlenden französisch Kenntnisse blablabla... dann ist mir aufgefallen, dass mir da ja Leute begegnen, die keine Ahnung haben, dass sie bitte mal langsam reden müssen und dann muss es auch noch schnell gehen... AHHHH! Aber insgesamt lief es echt gut und ich war auch erst am letzten Abend gegen 3.30 Uhr bei meinem üblichen "Halt die Fresse, du Hurensohn!" ABER das hat dann ja auch keiner verstanden!


Also hier mal meine Highlights des NJPs:

Mittwoch - 08.10. Gregory Porter
Erstmal: wenn in Frankreich auf dem Ticket 20.30 Uhr steht ist damit wohl auch Beginn 20.30 Uhr gemeint. Ich war also so gesehn um 20.33 Uhr tatsächlich zu spät und hab den Anfang verpasst. "Zum Glück" "nur" die Band ohne Gregory Porter, trotzdem schade.
Das Konzert fand in einer wunderschönen Halle statt - ich hatte mir schon immer mal gewünscht zu einem Konzert in einer so schönen Location gehen zu können. Einziges Manko: alles Sitzplätze.


Und ich musste dann leider auch feststellen, dass die Franzosen (zumindest hier in der Ecke) nicht so die Spaßkanonen sind, die übelst abgehen. Natürlich war das Publikum eher älter, aber da kam echt so gut wie gar keine Regung, kein Zwischendurchgejubel - und das trotz des krassesten Saxophonisten ever- , kein Zwischenapplaus.
Gregory Porter hat das aber ziemlich gut wett gemacht. Die Stimme dieses Mannes ist einfach die Decke mit der ich mich Nachts zu decken möchte! Live auch einfach unschlagbar, jeder Ton saß, so schöne Versionen seiner Songs, alle Songs, die ich hören wollte (ok, außer "Time Is Ticking"), viel gute Saxophon-Impros, einfach haaaaaaaaaaach....
Nach gut 2 Stunden war das Konzert dann vorbei und es kam mir irgendwie nur vor wie 5 Minuten.

Freitag - 10.10. Tarrus Riley, Omar Perry, Anthony B
Das war tatsächlich das erste Konzert auf dem ich GANZ alleine war. Das hat in diesem Fall aber zu 100% nichts ausgemacht, weil die Stimmung von vorne bis hinten großartig und extrem high war.
Zwischen den Konzerten waren wegen der wirklich großartigen Organisation auch nur kurze bis gar keine Pausen, so dass es auch nur kurz zum dummen auf's Handy starren kam.
Omar Perry war wie zu erwarten ziemlich krass und wild und emmm high?
Tarrus Riley hat einfach jeden, jeden, jeden seiner Hits gespielt und das ohne wirkliche Pause! Hier muss ich auch noch mal Props an die überragende Band geben... mit so einer Passion und Lebensfreude habe ich wirklich selten wen spielen sehen.
Als Anthony B dann auf die Bühne kam war eh der ganze Saal mit Liebe erfüllt und ist einfach nur noch unendlich abgegangen- genau so wie der gute Herr selber.




Sonntag 12.10. ich hab keine Ahnung was da abging
An dem Sonntag war ich auf einen kurzen Trödelspaziergang mit einer Freundin verabredet und dann sind wir im Park gelandet... dort waren an dem Tag alle Konzerte umsonst. Ein mal eine Disco-Band mit vier Sängerinnen in ganz furchtbar glitzernden Kleidern und... ich habe keine Ahnung was das eigentlich sein sollte.
Das war irgendwie so eine begehbare Juke-Box mit zwei Menschen (Mann und Frau) in Glitzerklamotten, Keyboard und Abba Coversongs :D Es hat mir allerdings große Freude bereitet zu sehen mit was für einer Hingabe die beiden das ganze präsentiert haben, und sollte ich dann doch vielleicht irgendwann mal heiraten, dann hätte ich die gerne auf meiner Hochzeit!


Ich habe diese wunderbare Video gefunden :)

Montag 13.10. mein erster Einsatz und Peter Peter
Also ich war dann doch extrem nervös bevor ich das erste Mal Tickets kontrollieren musste. Ich kannte ja niemanden meiner Mitkontrollierer wirklich, ich hatte auch Angst, dass ich das Kontrolliergerät nicht verstehen würde bzw. die französischen Erklärungen, und zu dem dass mich irgendwer noch etwas fragen würde.
Natürlich lief alles super gut, alle waren nett, und bis auf das Leute mir viel zu schnell ihre Ticketnummern diktiert haben, hatte ich auch sprachlich kaum Probleme.
Weil die Musik an diesem Abend leider nicht so gut war bin ich dann aber auch relativ schnell abgehauen, als ich gehen durfte.

Dienstag 14.10. meine Kollegin Jeannette, Honolulu, Encore, Salut C'est Cool, Fearless Ninja
An diesem Abend kam ich im Magic Mirrors zum Einsatz: das ist eine echt coole Location, das ganze war nämlich wohl wirklich mal irgendwann Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts als Spiegelkabinett im Einsatz und ist im unverkennbaren Art Nouveau Stil von Nancy gestaltet.
Ich hatte das Vergnügen bei einer Elektro-House-Techno-Schranz-Emo-Party Tickets zu kontrollieren. YAY - nicht!
Meine Kollegin Jeannette, die mit mir das ganze bis 1 Uhr durchstehen musste, ist ca. 50 Jahre alt, hat nen leichten Schaden und wohl nicht ganz verstanden, dass sie langsam mit mir reden muss - oder es einfach ignoriert. Ich hatte trotzdem eine ganze Menge Spaß mit ihr - wir haben gemeinsam Aerobik-Übungen zu der Musik gemacht oder uns über die extrem bescheuerten Leute amüsiert.
Das meine ich mit bescheuert...

Mittwoch 15.10. Buddy Ceremony, Stress, Plaza Francia
Ich hatte ja im MM-Post schon erwähnt, dass dieser Abend etwas stressig war. Zuerst hatte ich eine Veranstaltung von der Uni in der historischen Stadthalle zu der ich bitte fancy dressed kommen sollte. Das hieß dann, dass ich danach nicht direkt zum Festival konnte, weil mit Pfennigabsätzen durch den Matsch wäre etwas unangenehm gewesen.
Als ich dann also beim Festival ankam... war nichts los. Der Großteil der Leute ist wohl tatsächlich schon zum Anfang gekommen. Also wurde ich erstmal Essen geschickt. Dann habe ich eine halbe Stunde Karten kontrolliert, da wurde mir quasi befohlen das Konzert ein wenig zu gucken und dann abzuhauen.
An diesem Abend habe ich mir dann also (kurz) Plaza Francia angeschaut, eine französisch-argentinische-schweizerische Band die stark durch Tango beeinflusst ist mit der großen Catherine Ringer als Front-Frau (und zudem noch ein atemberaubendes Bühnenbild).
Dieser Sternenhimmel :)

Donnerstag 16.10. Robert Glasper Experiment (und Guillaume Perret & Electric Epic)
Endlich wieder ohne Pflichten auf einem Konzert, in einer Location, die ich noch nicht kannte, wieder allein, mit großer Vorfreude.
Ich war extra so zum Konzert gekommen, dass ich mir die erste Band nicht komplett anhören "musste", da ich das zuvor schon online ausgecheckt hatte und mir das echt zu krass war (hier macht euch euer eigenes Bild).
Ich hatte mir also gerade schön noch ne Cola geholt und wollte dann in die Halle gehen... als ... mir der Herr Glasper höchst persönlich entgegen kam. Ich habe natürlich die Chance genutzt ihn anzulabern um ein Foto zu machen. Wir haben dann noch etwas gelabert und wurde dann dazu eingeladen später noch mit der Band was trinken zu gehen - wirklich sehr nette Menschen, die man auch mal gut verarschen kann (habe später noch auf Wunsch des Herrn Grammy-Gewinner die deutsche Nationalhymne gesungen, weil er die wohl so gerne mag #onlyinfrance).


Das Konzert selber war natürlich auch großartig, obwohl leider nicht "Ah yeah" angestimmt wurde - hätte dies vielleicht noch reklamieren sollen. Auch hier hat sich außerdem wieder gezeigt, dass das Publikum echt low unterwegs ist. Neben mir sind vielleicht noch 10 andere Leute richtig abgegangen. Ich muss hier glaub ich mal ein ernstes Wörtchen mit den Leuten reden, und zwar dass man auch ohne Aufforderung des Künstlers sich bewegen oder einen Laut abgeben darf.

Später waren wir dann noch gemeinsam bei Dengue Dengue Dengue im Magic Mirrors, was aber merklich uns allen leicht zu elektronisch war - aber egal, Getränke umsonst und viele lustige Leute kennen gelernt.


Freitag 17.10. Electro Deluxe, Lee Fields und den Franzosen das Tanzen beibringen
Freitag hat also wieder die Pflicht gerufen, aber ich hatte vorher schon angemeldet, dass ich gerne Lee Fields sehen wollen würde.
Cooler Weise waren wir mal wieder komplett überbesetzt und die meisten Leute kamen schon zur ersten Band, so dass mich irgendwann einer meiner Kollegen gefragt hat, ob ich mir das nicht mal angucken wollen würde. Ich habe sofort zugestimmt, weil sich das schon von weitem EXTREM gut angehört hat und ich wurde nicht enttäuscht! Eine wirklich gute französisch/amerikanische Nu Jazz/Soul Band, die man mal auschecken sollte:

Bitte, Danke, Gern Geschehen! Dabei konnte sich das Publikum auch mal zum Tanzen überreden lassen und ich habe meinem Kollegen versucht klar zu machen, dass man dabei auch keinen Schritten folgen muss sondern sich vor allem gehen lassen muss!
Danach Lee Fields... was soll ich sagen? Ich bin komplett ausgerastet, denn das was Elektro Deluxe noch an Gefühl und Soul fehlt, das hat er mit gebracht - die ein oder andere "Testify"-Hand kam zum Einsatz. Und der Mann hat auch die freshesten Tanz-Moves am Start!

Samstag 18.10. letzter Einsatz, aber der hatte es in sich
Mein letzter Einsatz begann erst um 00.00 Uhr im Magic Mirrors. Das heißt, dass alle Leute die da waren EXTREMST angetrunken/betrunken waren. Das hieß die wollten alle diskutieren (Warum soll ich denn noch zur Kasse gehen, wenn ich doch schon vor der Tür stehe?), stressen, oder sonst irgendeinen Scheiß machen. Ich weiß nicht wie oft ich an diesem Abend "Toute sortie est definitive" gesagt habe, oder erklären musste wo die Toilette ist. Um halb 4 durfte ich dann endlich gehen...

Insgesamt hatte ich also sehr viel Spaß, eine ganze Tonne Sachen erlebt, viele Leute kennen gelernt, und jetzt bin ich erstmal schön krank.

Merci beaucoup à l'equipe de Nancy Jazz Pulsations!

Alle Bilder (bis auf zwei haha) via Pixels et Pulsations


Montag, 20. Oktober 2014

MM: Louder

Heute mal wieder nur ein kurzer Eintrag, aber dafür einer der mal wieder mein Leben gerade beschreibt.

Ich habe es nämlich geschafft mir die 100. Gastritis zu holen, weil ich einfach immer so extrem busy bin - und es liegt sicher auch an dem gesteigerten Alkohol-Konsum in den letzten Wochen. Insgesamt fühlt es sich so an, als würde ich permanent auf drei Hochzeiten gleichzeitig tanzen.

Bestes Beispiel letzte Woche Mittwoch:
16.45 - Ankunft zu Hause, bemerke dass kein Klopapier mehr da ist.
16.50 - Ab in den Supermarkt
17.05 - wieder zu Hause und fange an mich umzuziehen und zu stylen um um Punkt 6 (no mexican time) im Rathaus zur Buddy Ceremony zu sein.
17.55 - Sprint in hohen Schuhen und engem Kleid zum Rathaus
18.02 - Ankunft Rathaus und bemerken, dass zumindest deutsche Zeit (Ankunft 17.58) nicht nötig gewesen wäre, sondern frz. Zeit (Ankunft 18.10) auch okay gewesen wäre
20.00 - Sprint in hohen Schuhen zurück nach Hause
20.10 - Ankunft in der Wohnung, fixes Umziehen
20.20 - Abflug Richtung Nancy Jazz Pulsations
20.30 - Ankunft Nancy Jazz Pulsations
20.35 - bereit für die Ticketkontrolle
22.00 - Konzert gucken
23.00- Abflug nach Hause
23.15 - zu Aufgedreht um schlafen zu gehen

Dazu passend:


Katy B - Louder - Official Music Video von marcusfox100

Dienstag, 7. Oktober 2014

Und dann das Internet so... Pt. 17

Endlich habe ich es wieder geschafft genug abzustalken, um Allerlei Stuss anzusammeln. Das Resultat - überzeugend.

Wenn ich schon Kinder hätte...









Halt die Fresse - ja!



Uhh gurl you nasty!



*-*


Wie man sich Justin Timberlake ausredet.

Yeezy taught em.



Ja genau?!












Black Barbie's alive.



PS: Wieder mal etwas Familie Carter-Knowles-Overload!

Montag, 6. Oktober 2014

MM: Auf's Maul

Ich freue mich. Diese Woche gehen die Nancy Jazz Pulsations los und ich bin nicht nur als Konzertbesucher am Start sondern auch als freiwillige Helferin in Sachen Ticket-Kontrolle (whoop whoop) unterwegs - kann nicht leugnen, dass sich deswegen auch leichte Unruhe in mir breit macht auf Grund meiner nicht perfekten Französischkenntnisse, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Bevor ich also ab Mittwoch in die Jazz-Welt (aber eigentlich gibt es auch Rap, HipHop, Reggae und Dancehall) abtauche, gibt es heute noch mal Rap vom feinsten.

Und netter Weise passt das ganze Auf's Maul-Thema auch ganz gut zu meinem aktuellen Uni-Leben weil ich einfach ZU VIELE GRUPPENARBEITEN machen muss.
Schön, dass mir aus Philly mal wieder die passende Abreagier-Mukke geliefert wird.
Voilà! 18 Tracks de feinste Auf's Maul de Diabolic!