Dienstag, 24. Februar 2015

MM: I would have never signed with Esco, Never rhymed with Rakim

Der folgende Post (jaja Montagsmusik am Dienstag Abend) ist schon fast so etwas wie eine Herzensangelegenheit.

Es geht um das neue Album von Fashawn.
Sein erstes Werk, A Boy Meets World, ist schon eins der Alben, das ich immer mal wieder gerne höre und dann auch komplett durchhöre. Als ich es das erste mal gehört habe, konnte ich mich da sehr mit identifizieren, denn, auch wenn er natürlich eine viel krassere, härtere Biographie hat als ich, ist Fashawn nur 2 Jahre älter als ich und stand/steht vor ähnlichen Herausforderungen wie ich.
Ich habe ihn dann zweimal live gesehen, beide Male in Münster wenn ich mich recht entsinne, und bei dem zweiten Mal war es beim Monsters of Rap unter anderem mit Beatnuts, Rakim und Talib Kweli. Alles alte Hasen im HipHop Biz und mit Rakim the God halt eine echte Legende mit am Start. Irgendwann sind Talib, die Beatnuts und Rakim alle auf die Bühne für eine kleine Freestyle-Session - ich meine von den Beatnuts initiiert - und alle wurden auf die Bühne gerufen und ans Mic gebeten, nur halt der kleine Fashawn nicht. Jemand hat ihn dann aber doch auf die Bühne geschubst und ihn ans Mic gezwungen und er hat die anderen dann mal ganz spontan und lässig weggeputzt. Kurz danach hatte ich dann die Möglichkeit kurz mit ihm zu reden und habe ihm natürlich Props dafür gegeben; ihm war es wirklich fast unangenehm, er meinte, er wollte gar nicht.
Ein echt netter Kerl.
Als ich die Worte "Never rhymed with Rakim" auf Guess Who's Back (oder verstehe ich das aufgrund der Geschichte falsch?) gehört habe, dachte ich sofort an diese Geschichte.

Leider verschwand er irgendwann in der Versenkung. Oder Versenkung ist vielleicht das falsche Wort, er hat ein paar Sachen mit Wiz Khalifa gemacht, die irgendwie nicht so bombe waren. Ich hatte also Angst, dass er den klassischen "ich hatte Street-Fame und jetzt mach ich die dicke Kohle"-Weg geht.

Dann habe ich gehört, dass er bei Nas' neuem Label Mass Appeal gesignt wurde und dachte "Das kann sehr schief gehen, oder auch seeeeeehr gut sein", weil Nas ja selber manchmal wirklich seltsame Entscheidungen trifft, was seine Musik angeht (und das sage ich als Hardcore-Nas-Fan).
Insgesamt macht Nas da aber einen sehr geilen Job, wie man schon bei Run The Jewels hören konnte.

Bei Fashawn ist es jetzt das selbe. Das Album ist wieder hauptsächlich von Exile produziert und es klingt einfach nach Fashawn, wie wir ihn schon von A Boy Meets World kennen. Einzige beiden Ausreißer sind Confess und Out the Trunk. Confess finde ich sehr gut und der Beat passt auch zu Fashawn, auch wenn er sehr nach vorne geht. Bei Out the Trunk ist halt dieser brüllende Busta Rhymes dabei und ich KANN ihn einfach nicht mehr hören, es macht den Song einfach tacky, was schade ist, da der Beat sonst echt gut ist.
Vom Beat her gesehen, finde ich It's A Good Thing mit einem rappendem Aloe Blacc (Danke, lieber Gott!) am besten. Das ist für mich so der Song der als letztes auf dem Konzert gespielt wird und wo die Hook auch noch 15 Minuten später weiter läuft, auch wenn alle Protagonisten schon von der Bühne sind, und alle feiern es noch und sind von Glück erfüllt.
Dann will ich auch Something To Believe lobend erwähnen, vor allem liebe ich es wie Nas in seinen Part reinkommt, weil er den Beat ganz anders angeht als Fashawn (und ich liebe Nas einfach).
Bester Track ist aber für mich Mother, weil der Beat stimmt ABER auch der Text. Ich finde es einfach nur bewundernswert, dass er in der Lage ist so über seine Crack-süchtige Mutter zu reden. Schauen wir uns einen Eminem an, der nie ein gutes Wort über seine Mutter verloren hat. Ein Fashawn ist einfach so schon ein positiver Mensch, der trotz dessen wie sein Leben gelaufen ist (bevor er mit der Musik Geld verdient hat), aus allem etwas Gutes entnehmen kann.

Lange Rede, kurzer Sinn: HÖRT DAS ALBUM!


Montag, 23. Februar 2015

Das dicke Kind und ... die Palmera de chocolate

So ich habe schon lange nichts mehr von mir hören lassen, und eigentlich ist heute der Tag für Musik (wenn ich mich ganz inspiriert fühle kommt heute auch noch Musik), und eigentlich hat der Arzt gesagt ich soll meine Augen schonen und nicht so viel auf Bildschirme starren (zum Augenarzt zu gehen scheint dieses Jahr mein neuer Lieblingssport zu sein, weil die ja auch so nett und verständlich sind in Frankreich), und eigentlich sollte ich auch lernen, oder an meiner Thesis schreiben, ABER ich gebe mal wieder weniger als gar keinen Fick und schreibe hier über die schönen Dinge des Leben, wie zum Beispiel Essen.

Leicht inspiriert durch die Snack-Checks der wunderbaren Piepmatz (bitte mal auschecken, sehr viele extrem dope und obskure Futtereien dabei) und dadurch, dass ich ja selber ein kleiner Food-Fan bin uuuund ich in letzter Zeit jetzt schon ein paar Sachen gegessen habe, ohne die ich eigentlich nicht mehr Leben möchte, dachte ich, es wäre an der Zeit auch mal meine Futter-Tips abzugeben.

Alors...
Letzte Woche war ich in Madrid und habe eine Kommilitonin aus Düsseldorf dort besucht (ja ja dieser Jet-Set Lifestyle). Sie hat mir von Sekunde 1 meiner Ankunft an von diesen spanischen Schweinohren, "Palmeras", vorgeschwärmt. Jetzt bin ich in Deutschland eigentlich nicht die Person, die jede Woche in die Bäckerei rennt und ein Schweineohr kauft, aber da die Gute meine Speisevorlieben kennt, habe ich ihr da mal vertraut.
Am nächsten Tag sind wir nach ein einer 3-stündigen Stadtführung (Plaza Mayor, 11h, sucht nach Sebastian Savaarda - oder so ähnlich-, lohnt sich!!!) zu dieser Bäckerei Namens Celicioso.
Erster erfreulicher Fakt: die backen gluten-frei, d.h. ich wusste mein Krüppelmagen hätte auch nichts zu mäckern. In dem Laden gibt es echt die geilsten Sachen, ich wollte am liebsten alles kaufen, aber wir waren ja wegen der ominösen Palmera da.
Zweiter erfreulicher Fakt: die Palmera war über und über mit Zartbitterschokolade glasiert- ich spreche hier von bis zu 1cm Schokoüberzug. Mein Herz hat bei dem Anblick sofort höher geschlagen.

So sieht das gute Teil aus ... ich weiß nicht unbedingt so super ansprechend, aber der Geschmack ist BOMBE!

Und so sieht ein glückliches, vom Winde verwehtes, dickes Kind beim Reinbeißen in diesen Schokotraum aus.

Was mir besonders zugesagt hat, war, dass, wahrscheinlich durch das gluten-freie Mehl, das Ganze nicht so super Blätterteig-mäßig war, weil ich nämlich nicht so der Blätterteigfan bin (ist natürlich geil, wenn man im Land lebt, in dem Croissants erfunden wurden).

Also falls ihr in Madrid sein solltet (demnächst oder so), geht dahin, kauft eine Palmera, werdet glücklich!


Montag, 2. Februar 2015

MM: Look at me wrong and I turn you to tomb stones

Ich bin mal wieder extrem hinterher, ABER ich wollte es mir nicht nehmen lassen, ein-zwei Sätze über ein Album zu schreiben, das mich wirklich beeindruckt hat.
Es geht um B4DA$$ von Joey Bada$$.
Zuerst mal möchte ich mal sagen, dass ich den Titel des Albums gleicher Maßen dämlich und genial finde. Der Titel ist nämlich cool, weil da ja jetzt einfach auch badass steht. Dämlich isser aber, weil so ein Dollar-Zeichen-Zahlen-Statt-Buchstaben-Gedönse einfach irgendwie peinlich ist und auch irgendwie an so was wie "Murda Inc" erinnert - versteht mich nicht falsch, wenn es nach meinem 12-jährigen Ich gehen würde, würde das jetzt meinen Unterarm zieren. Aber für mich ist so etwas halt als würde da irgendein Plattenboss sitzen und sich denken "Before the money, das klingt nicht gangster genug". Zu mal das für mich auch soooooo gaaaaar nicht zu dem Sound des Albums passt.

Ich hatte Joey Bada$$ bis jetzt insgesamt nicht so als den nachdenklichen Rapper wahrgenommen. Ich meine, der Kerl heißt Bada$$ mit Nachnamen (Hallo Mr Bada$$). Deshalb fand ich es gleichzeitig erstaunlich als auch erfreulich, dass das Album recht ruhig ist - auch wenn mit No 99 da auch der auf die Fresse-Banger Nummer 1 drauf ist. Absoluter Lieblingstrack ist für mich definitiv "Like Me" - vom Sound bis zu den Lyrics alles top.
Insgesamt gefällt mir jeder Song auf dem Album bis auf Teach Me mit Kiezsa - aber auch das ist irgendwie cool, weil es mir nicht so vorkommt, als wäre da jetzt gesagt worden "wir brauchen eine Massenkompatible Single", sondern als wäre das wirklich organisch entstanden.
Ich liebe seinen Style jetzt einfach nach dem Album - vorher fand ich ihn cool, aber hatte mich nicht soooo mit ihm auseinander gesetzt.

Also, was soll ich noch sagen? Ein wirklich hörenswertes Album!