Aber von vorne...
Ich habe mich hier in Nancy tatsächlich von der ersten Sekunde wohl gefühlt. Das liegt zum einem sicher daran, dass es einfach eine echt schöne Stadt ist und dass ich einfach so eine gute Wohnung gefunden habe, aber vor allem sicherlich an meiner überragend netten Mitbewohnerin Lucie. Sie hilft mir mit allem, wir sind auf einer Wellenlänge, sie hat sich am ersten Abend in mein Herz gekocht und mir auch schon die Chance gegeben mit ihr und ihrem Freund ein Shabbath-Feier abzuhalten (ich kann übrigens nicht leugnen, dass mich das extrem gerührt hat).
Die Stadt ist ein wenig französisches Klischee. Überall findet man kleine Boulangeries, Boucheries, Chacuteries, Pâtessieries, Chocolateries... trotzdem sieht man hier kaum dicke Leute. Eigentlich denke ich jeden Tag "hier gibt es einfach viel zu viele schöne Menschen". Diese Menschen geben sich zu dem auch noch viel mehr Mühe und sind oft sehr schick (ich kam mir in Düsseldorf schon immer vor wie ein Penner, hier noch mehr). Einzige negative Punkte, die ich bis jetzt erkennen konnte: jeder raucht (ihgitt, ihbah) und die sind alle sehr langsam.
Von der Architektur her gibt es hier hauptsächlich alte Gebäude, so dass ich sehr verwirrt war, als man mir erklärt hat, dass ein Teil der Stadt die Altstadt ist, weil ich diesen Teil optisch - nicht wie in Deutschland - kaum von den anderen Teilen der Stadt auseinander halten konnte. Im Zentrum der Stadt findet sich der Place Stanislas und ich glaube, dass ich in meinem Leben kaum schon ein mal so etwas schönes gesehen habe. Direkt daneben ein großer Park mit Tiergehegen, in denen sogar Affen (!?!) zu finden sind.
Ich entdecke aber gerade noch viel mehr. Gestern war ich zum Beispiel mal an einem anderem Gebäude meiner Schule und musste feststellen, dass es nicht umsonst Artem heißt - da hat sich beim designen wirklich jemand Gedanken gemacht :D
Meine Kommilitonen sind alle samt der Renner :) Ich studiere mit sehr vielen Mexikanern (gemeinsam haben wir auch schon den Mexikanischen Unabhängigkeitstag gefeiert), ein paar US-Amerikanern, die süßesten Koreanerinnen aller Zeiten, Chinesen, eine Hand voll Franzosen, Russkis, ein paar andere Deutsche, zwei Mädels aus Litauen... ich kann gar nicht alle auf zählen, aber wir sind auf jeden Fall ein bunter, lustiger Haufen, der sich auch gerne mal über Stereotypen lustig macht.
Wir sind immer eine Riesengruppe, die auch gerne mal die ein oder andere Wohnung zum Platzen bringt. So entstehen gerne mal solche Bilder:
Leider wird es manchmal echt anstrengend, wenn alle, zum Teil in ihren Muttersprachen, durcheinander reden und man selber am gleichen Tag auch schon Deutsch und Französisch gesprochen hat. Ich hoffe sehr, dass ich mich daran gewöhne. Ich merke allerdings insgesamt, dass sich nicht nur mein Englisch verbessert sondern zum Glück auch mein Französisch.
Die erste Woche war besonders hart, wenn auch auf eine besonders lustige und angenehme Weise. Ich habe jeden Tag neue Leute kennen gelernt und neue Orte gesehen. Die Woche (bzw. plus der zweiten Woche) sah folgendermaßen aus:
Tag 1: Nancy
Tag 2: Nancy
Tag 3: Metz
Tag 4: Straßburg
Tag 5: Europapark Rust und für mich hieß es dann noch Frankfurt, Düsseldorf, Niederkrüchten
Tag 6: Hochzeit
Tag 7: Klarkommen + Düsseldorf
Tag 8: Düsseldorf + MGleezy
Tag 9: Papa's Geburtstag
Tag 10: Von Dizzledope nach Straßburg nach Nancy
Tag 11-14: Paris
Danach ging die Uni dann richtig los plus jeden Abend Party... also gab es noch nicht viel Zeit, um alle Eindrücke mal richtig zu verdauen.
Ich hoffe bald mal etwas mehr berichten zu können. Gerade bin ich einfach nach wie vor von den Eindrücken erschlagen.
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